Als ich im letzten Jahr auf der Suche nach einem Z3 war, hatte ich schon beschlossen, auf jeden Fall Überrollbügel im Fahrzeug zu haben. Es war für mich kein Kaufkriterium, da ich sie, falls sie nicht schon beim Kauf vorhanden wären, nachrüsten wollte. Schließlich hatte ich mich für ein Fahrzeug entschieden. Überrollbügel hatte es nicht.
Nach und nach konnte ich im Forum einzelne Teile für die Nachrüstung erstehen - vielen Dank an die freundlichen Mitfahrer an dieser Stelle. Alle Teile konnte ich aber nicht zusammenbekommen, sodass ich ein Angebot von Hans (enderspfg) über einen kompletten Nachrüstsatz annahm. Mit den nachfolgenden Bildern und dem Bericht möchte ich Dir, Hans, ganz besonders für die Teile und alles andere danken!
Ob mein Vorhaben realisierbar sein würde, konnte ich dem Forum nicht wirklich entnehmen. Schließlich ist mein Z3 Baujahr 1996. Man liest zu diesem Thema teilweise, dass das Nachrüsten von Überrollbügeln nicht möglich sei. Ich wollte der Sache eine Chance geben. Zusätzlich verfügt mein Wagen über das Hifi-System (nicht Harman Kardon). Dieses wollte ich mir auch erhalten. Auch hierzu hatte ich gelesen, dass eine Nachrüstung von Überrollbügeln bei vorhandenem Subwoofer nicht möglich sei.
Die Ausgangssituation ist tatsächlich die, dass in meinem Z3 keine Bohrungen vorhanden waren, die man zur Befestigung der inneren Halterungen der Überrollbügel (also "im" Ablagefach) verwenden könnte. Auch ist der Subwoofer des Hifi-Systems größer als der HK-Subwoofer. Sein Gehäuse nimmt das gesamte hintere Ablagefach ein. Es verdeckt also auch den Platz, an dem diese inneren Halterungen sitzen müssten. Eine Kombination von Überrollbügeln mit dem Hifi-Subwoofer in seinem Originalgehäuse ist also definitiv nicht möglich.
Die Befestigung der inneren Halterungen (die äußere Aufnahme ist die, die zuvor das klappbare Windschott hielt) für die Überrollbügel stellte mich vor ein Problem: Diese müssen an die Karosserie angeschraubt werden. Freilich lassen sich Löcher an den entsprechenden Stellen bohren. Man muss aber an Stellen bohren, die man nur von einer Seite erreichen kann. Es wäre also nicht möglich, eine Mutter hinter das Blech zu bringen, um in diese eine Schraube zu drehen, um die Halterungen zu befestigen. Ein guter Freund gab mir den Rat, dieses Problem mit Einnietmuttern zu lösen. Von solchen Teilen hatte ich noch nichts gehört. Bald fand ich raus, dass der präzise Begriff "Blidnnietmuttern" ist. Diese Teile sollten in ein gebohrtes Loch eingesetzt und dort eingepresst werden. Im Inneren sollten sie ein Gewinde haben, in das später eine Schraube geführt werden kann. Man nietet quasi ein Gewinde in ein Loch ein. Das schien mir die ideale Lösung zu sein; schließlich wäre das Blech nach meiner Einschätzung an vielen Stellen zu dünn, um ein Gewinde direkt hineinzuschneiden. Im Schraubenladen erhielt ich später noch den Tipp, stattdessen eine Art Metalldübel zu verwenden. Ich blieb aber bei den Blindnietmuttern. Eine spezielle Zange und die Muttern konnte ich im Internet problemlos bestellen; man erhält aber auch beides in einem Werkzeugladen, wenn auch nicht im Baumarkt. So und mit ein paar Metallbohrern, Schraubenziehern, Schraubenschlüsseln und dem Ratschenkasten machte ich mich an die Arbeit. Als Leitfaden diente mir die Einbauanleitung, die hier zu finden ist; bis auf die Besonderheiten der Befestigung der Halterungen kann ihr vorbehaltlos gefolgt werden.
Zunächst entfernte ich die Verkleidungen:
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Um die oberen "Höcker" abnehmen zu können, ist es erforderlich, die Gurte von den Sitzen loszuschrauben (s. Anleitung). Diese müssen durch die Öffnung in der Verkleidung durchgezogen werden. Die Entfernung des Subwoofers und der Ablagebox erfolgt auch weitgehend wie im Forum beschrieben. Anders als der HK-Subwoofer lässt sich der des Hifi-Systems nicht einfach nach oben rausnehmen, sondern ist mit insgesamt vier Muttern (zwei je Seite) verschraubt. Diese sind aber sichtbar, sobald die Ablagebox entfernt ist. Man merkt, dass an dieser Stelle noch eine Befestigung besteht.
Um die Halterungen an der richtigen Stelle zu befestigen, setzte ich die Überrollbügel probeweise ein:
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Um sie in die Aufnahmen des Windschotts setzen zu können, müssen dessen Aufnahmen erst ausgebaut werden. Dazu muss die Inbusschraube gelockert werden und erhält anschließend einen beherzten Hammerschlag. Ein Teil des Befestigungsmechanismusses fiel bei mir in das Rohr. Diesen konnte ich mit dem Staubsauger bergen. Er ist groß genug, um nur angesaugt, nicht aufgesaugt zu werden. Lässt man dieses Teil im Aufnahmerohr liegen, können die Überrollbügel nicht bündig eingesetzt werden.
Ich markierte mir mit einem Stift und einem Körner die Stellen, die an den inneren Halterungen für die Befestigung vorgesehen waren. Anschließend nahm ich die Bügel und Halterungen wieder heraus und setzte zum Bohren an. Dabei bohrte ich erst mit einem kleinen Bohrer vor, um hinterher mit einem Bohrer größeren Durchmessers nachzubohren. Als problematisch stellte sich das vor allem an der Schräge, also der Wand hinter den Sitzen, heraus. Dort rutscht man leicht ab.
Nachdem alle Löcher gebohrt waren, brachte ich großzügig Grundierung zum Rostschutz auf:
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Anschließend setzte ich die Nieten mit der Nietzange ein und zog sie fest. Das Bild hier zeigt meinen im Vorfeld durchgeführten Nietversuch:
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Originalbilder habe ich noch nicht gemacht, sie folgen aber.
Anschließend setzte ich die Halterungen wieder ein und schraubte sie an allen Punkten fest. Die Nietmuttern erfüllten ihren Dienst zu meiner vollsten Zufriedenheit: Sie drehten nicht durch und lockerten sich nicht. Schließlich konnte ich die Bügel einsetzen und fixieren. Auch hiervon folgen Bilder.
Noch nicht wieder eingebaut ist der Subwoofer. Ich habe zwar eine Ablagebox für Überrollbügel. Diese stammt aber aus einem Modell ohne Subwoofer. Dort könnte ich meinen Subwoofer (ohne sein Gehäuse) zwar einbauen, ich müsste sie aber zerschneiden. Zur Zeit suche ich daher nach einer Ablagebox in der Ausführung mit Überrollbügel und HK-Subwoofer. Ich werde das Gehäuse des HK-Subwoofers nutzen und einen anderen einsetzen.
Mit Sicherheit kann ich jetzt sagen, dass die Nachrüstung von Überrollbügeln auch im Baujahr 1996 möglich ist - wenn auch nicht Plug'n'Play. Die Blindnietmutternzange kann ich auch gerne verleihen. Ich glaube nur, dass sich das bei einem Werkzeugpreis der bei EUR 40 beginnt noch nicht recht lohnt.