Konvoi / Kolonnenfahrt - Erfahrungs-Thread

[Maestro22]

Nach den Erfahrungen von unserer jüngsten Ausfahrt nach dem Saisonabschluss in Bietigheim-Bissingen habe ich mir gedacht, dass es doch sowas wie "good practices" für das Kolonnenfahren geben müsste. Im Internet finde ich da nur was für Bikes, die kann man aber m.E. nur bedingt auf eine Roadster-Kolonne übertragen.

Daher habe ich mal versucht aufzuschreiben, was m.E. nützlich ist, wenn man gemeinsam in einer Kolonne / Konvoi fährt. Feel free to add your experiences.

Für den Konvoiführer:

• Vor der Abfahrt einen Fixpunkt (Einkehrpunkt) kommunizieren, an dem man sich wiederfindet, falls doch jemand verloren gehen sollte.
• Klaren Plan haben, möglichst immer zwei "Schritte" voraus denken.
• Vorausschauend, konstant fahren.
• Immer wieder das Ende des Konvois im Auge behalten.
• Innerorts 5-10 km/h langsamer als erlaubt, wegen Ziehharmonika-effekt (die letzten müssen so nicht zu schnell fahren).
• Nicht überholen. Ausnahmen sind Hindernisse wie Fahrräder, Traktoren, Pannenfahrzeuge und Extrem-Sonntagsfahrer.

Für alle während der Fahrt:

• Nicht den Vordermann überholen.
• Hintermann in Sicht behalten. Im Zweifel langsamer fahren.
• Bevor der Vordermann außer Sicht gerät, hupen.

Für alle an Kreuzungen, Ampeln, Hindernissen, Abbiegungen:

• Zügig drüberfahren
• "Fremdfahrzeuge" möglichst nicht in die Kolone eindringen lassen

Optionale Gedanken:

• (Nur) das letzte fahrzeug schaltet das Licht ein und kann so vom Konvoi-Führer gut erkannt werden.
• Walkie-Talkie zwischen Konvoi-Führer und -Endfahrzeug. Endfahrzeug gibt dem Führungsfahrzeug regelmäßig durch, wenn "alle drüber sind"
• Falls "artgerechte" Fahrt vereinbart ist: Sportliche Fahrer nach vorne, Vorsichtigere und Führerscheingefährdete nach hinten. Zwischen Ortschaften darf der Abstand wachsen, am nächsten Ortseingang wartet der Konvoi-Führer und lässt den Konvoi wieder zusammenkommen.

Soweit meine Gedanken. Eigene Erfahrungen bitte gerne unten anfügen. Falls jemand etwas "Fertiges" kennt, ebenfalls.

[Al Jaffee]

Hatte ich mir auch schon mal überlegt ...
Die 10 Gebote des Kolonnenfahrens
... und dann festgestellt, dass es das schon gibt.
Hinweise zum Fahren im Konvoi

Zwei Anmerkungen:

Falls "artgerechte" Fahrt vereinbart ist: Sportliche Fahrer nach vorne, Vorsichtigere und Führerscheingefährdete nach hinten. Zwischen Ortschaften darf der Abstand wachsen, am nächsten Ortseingang wartet der Konvoi-Führer und lässt den Konvoi wieder zusammenkommen.

Ich würde immer die Unerfahrenen möglicht vorne platzieren.
Eine Kolonne ist eine Gemeinschaft. Die Schwachen werden geschützt und nicht zurück gelassen-

Soooo lange war eure Kolonne doch garnicht.


Es geht auch länger.

[OldsCool]

Danke Dir für die tolle Tour Jetzt weiß ich woher ich das Kennzeichen kenne und kann es zuordnen

Wir waren von vorne bis hinten sehr sehr zügig unterwegs, daher hat es gut funktioniert. Meine Erfahrung bei zahlreichen Ausfahrten (Auto und Motorrad) und eigentlich gängiger Konsens ist allerdings, dass typischerweise eben genau durch den Ziehharmonika-Effekt hinten zwischendurch deutlich schneller gefahren werden muss als vorne, wo die Geschwindigkeit eher moderat und gleichmäßig ist. Daher werden typischerweise die langsameren Fahrer nach vorne gepackt, und hinten tanzt die Luzie
Die Idee, die Blümchenpflücker nach hinten zu packen, hat den Vorteil, dass die vorderen fahren können wie sie wollen, und die hinteren nicht getrieben werden. Allerdings musst Du dann gerade auf längeren Etappen auch entsprechend lang warten, je nachdem wie groß der "Blumenstrauß" wird
Gibt es extreme Differenzen im gepflegten Fahrstil, macht eine Einteilung in verschiedene Gruppen wahrscheinlich am meisten Sinn.

Wir lagen wie gesagt gestern scheinbar alle recht nah beieinander, und so hat es trotz immerhin 9 Autos echt fantastisch funktioniert.

Gruß Steffen

[Mach2.8]

Nachdem ich inzwischen bei einigen Ausfahrten mit 4-24 Zetti dabei war, auch welche angeführt habe, stimme ich Thomas zu.

Lange Strecken sind in der Regel nicht schnell zu fahren. Da geht es immer nur um kleine Teilstrecken zwischen Orten oder anderen geologischen Gegebenheiten. Bei dem nächsten Ort /Abzweig / Kreuzung heißt es zu warten, bis alle aufgeschlossen haben. Genauso bei Ampeln oder auch wenn andere Fahrzeuge, die als Sonntagsfahrer/inen in die Kolonne einfahren. Überholen macht oft keinen Sinn, bzw ist für alle folgenden nicht möglich.
Dann kann die Möglichkeit einer Parkstelle zum Sammeln genutzt werden.
So haben wir das nach der guten Einweisung von Thomas gemacht.

Auch spielt die Anzahl der Fahrzeuge eine große Rolle. Hier mit 9 Zetti kein Problem. War auch schon mit 14 ZZZ keines.
Mit 24 Fahrzeugen schon. In dem Fall bleibt nur auf alle Rücksicht zu nehmen und entsprechend das Tempo anzupassen. Da entfällt die Möglichkeit, Strecken schneller zu fahren.
Möchte man die Teilnehmer alle zufrieden stellen, sollten Gruppen gebildet werden.
Alle kennen die Zielstelle, zumindest der Führende und der Hinterste der Gruppe.

Für eine "Sonntagsausfahrt" z.B. wurde in der gesamten Gruppe abgestimmt, Landstraße 80km/h maximal für den führenden Zetti. Die letzten sind dann in Teilen zwangsläufig schneller um dranzubleiben. Das hat zur Freude aller Teilnehmer beigetragen. War auch ein "///M" dabei

Unzufriedenheit, bis zum drohenden Ausstieg hatten wir schon. In Folge welche, die nicht mehr mitfahren wollten. Das kam dadurch, dass außer dem Tourplaner und 1- 2 weiteren Mitfahrern das Ziel bekannt war. Somit alle das schnelle Tempo mitmachen mussten, da auch die Art des Fahrstiles in der Gruppe gemischt war. Hinter "langsameren" welche, die schneller wollten. Welche die sich gezwungen fühlten, das Tempo mitzugehen.

Deshalb die Einweisung von Thomas. Die schnellen vorne, warten an der nächsten Einmündung/Kreuzung/Ort auf alle anderen. Das waren am Sonntag nur wenige Sekunden. Um Aufzuschließen reicht es in der Regel, im nächsten Ort einfach 10km weniger wie erlaubt zu fahren.
Thomas hat alles richtig gemacht !
Jede/r kommt mit und am Zielpunkt an. Jede/r hat seinen Spaß.
Tempo natürlich im Rahmen der Straßenverkehrsordnung !

[Z3-Florian]

Nach den Erfahrungen von unserer jüngsten Ausfahrt nach dem Saisonabschluss in Bietigheim-Bissingen habe ich mir gedacht, dass es doch sowas wie "good practices" für das Kolonnenfahren geben müsste.

...

Falls jemand etwas "Fertiges" kennt, ebenfalls.

Ich hab mir im fixierten Beitrag einen Querverweis als "Erweiterung"erlaubt.

Siehe: Hinweise zum Fahren im Konvoi

GrüzZze

Florian, der auch schonmal über 60 Zettis im Nacken hatte oder ihnen hinterhergehechelt ist...

[uwe-333]

Weil Du nach eigenen Erfahrungen fragst, lieber Daniel:
Wie schon vor langer Zeit an anderer Stelle hier erwähnt
finde ich es sehr nützlich, wenn 3-4 Auto ohne Beleuchtung vorm beleuchteten Laternenwagen am Ende fahren.
Denn sehr oft habe ich im Führungsfahrzeug gemerkt, dass ich zwar mal schnell bis 7 oder 8 Zettis im Rückspiegel abgezählt hatte, aber dann musste ich mich gleich wieder nach vorne konzentrieren. Bei der nächsten Gelegenheit ging die zeitraubende Zählerei wieder von vorne los und musste oft abermals abgebrochen werden, wegen Gegenverkehr/Strassenverlauf ...

Bei einer Konvoilänge von um die 10 Zettis finde ich dies deshalb vorteilhafter, denn der letzte "Einzelleuchter" springt dann richtig ins Auge. Dies ist vor Allem sehr hilfreich, wenn man keinen Beifahrer haben sollte. Dann wird's als Führer einer längeren Kolonne nämlich auch mit der zusätzlichen Bedienung eines Funkgerätes schwierig