WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

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WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon seppo » 24.10.2019 08:51

Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Am liebsten fahren die Deutschen immer noch mit ihrem Auto in den Urlaub. Ohne gute Reifen läuft da nichts. Ein boomender Markt, ein Milliardengeschäft. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 50 Millionen Reifen verkauft. Wo kommt deren wichtigster Bestandteil, der Gummi eigentlich her?


https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... t-102.html

Sehr interessante Doku. Vor Allem das Ende gibt einen Einblick in das Verfahren für rundereneuerte Reifen.
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Re: WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon Bräcky » 24.10.2019 19:49

seppo hat geschrieben:
Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Am liebsten fahren die Deutschen immer noch mit ihrem Auto in den Urlaub. Ohne gute Reifen läuft da nichts. Ein boomender Markt, ein Milliardengeschäft. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 50 Millionen Reifen verkauft. Wo kommt deren wichtigster Bestandteil, der Gummi eigentlich her?


https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... t-102.html

Sehr interessante Doku. Vor Allem das Ende gibt einen Einblick in das Verfahren für rundereneuerte Reifen.


Hat jemand schonmal Erfahrungen mit runderneuerten Reifen gesammelt und kann diese offen Kund geben?

Hab wirklich noch nie davon gehört :roll: .

Die Arbeitsbedingungen finde ich wirklich unter aller Sau :thumpsdown: Wie immer geht es nur um Profit, Menschlichkeit steht an letzter Stelle - traurig aber wahr.
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Re: WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon hoschi » 25.10.2019 07:03

im lkw verkehr ist runderneuert standart...
beim pkw, den z. t. hohen geschwindigkeiten möchte ich nicht meine laufflächen verlieren, nur weil nicht richtig gearbeitet wurde...
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Re: WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon OldsCool » 25.10.2019 10:46

Im Grunde gibt es nichts gegen runderneuerte Reifen einzuwenden. Die aufzuarbeitenden Karkassen werden aufwändig geprüft, um strukturelle Schäden auszuschließen. Auch werden natürlich keine uralt-Reifen verwendet, oder rissige Gummis. Richtig, im LKW-Bereich ist das Standard, und klar, die fahren nicht sehr schnell. Allerdings sind Runderneuerungen auch im Flugzeugbereich das übliche Mittel der Wahl, weil das Profil durch die Landungen eben recht schnell verschleißt. Hier haben wir ordentlich rotierende Massen und deutlich höhere Geschwindigkeiten als beim üblichen PKW, dazu noch die Belastung wenn das Rad stillstehend mit knapp 300 Sachen aufsetzt. Man sieht ja immer schön wie das raucht. Und hier wäre ein Ablösen der Lauffläche mindestens so fatal wie am Auto. Die neuen Laufflächen werden aufvulkanisiert, so wie die alte Lauffläche im originären Produktionsprozess auf die Karkasse auch. Es entsteht eine feste Verbindung. Die wird nicht etwa einfach "aufgeklebt", wie man sich das vereinfacht vorstellen könnte. Sicherheitstechnisch hätte ich da also keine Bedenken im Sinne der Haltbarkeit dieser Konstruktion. Diskutieren kann man sicherlich eventuelle Einbußen bei der Reifenperformance (Nasshaftung, etc.). Aber auch da gibt es Neureifen, die zum Teil schlechter sind. Wer hier nicht auf Maximal-Performance pocht, und Geld sparen will, why not? (Zweit-/Stadt-Auto nur zum Einkaufen usw..).
Wichtiger ist die Quelle. Auch hier gibt's wieder Qualitätsware und Schrott aus Fernost.

Trotzdem, und sorry Greta: Solang ich es mir leisten kann, fahre ich Neureifen... aus den Maximal-Performance-Gründen (ich hab zwar Zweit- und Drittwagen, aber das sind alle keine "Stadt-Autos" zum einkaufen fahren :mrgreen: )

P.S.: Hab mir das Video erst hinterher angeschaut :P Lag ich ja gar nicht so falsch mit meiner Einschätzung. Wenn ich ein Vielfahrer wäre mit signifikantem Reifenverschleiß, dann würd ich mir das gut überlegen....

Gruß Steffen
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Re: WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon Graf Zahl » 25.10.2019 11:42

Die Arbeitsbedingungen: Menschenverachtend wie so oft in dieser Region :thumpsdown: :thumpsdown: :thumpsdown: . Mich wundert es immer wieder, daß sich die Abermillionen armen Schweine nicht bewaffnen und revoltieren. Und dann dieses unerträgliche Feigenblattgeschwafel der Hersteller.... :thumpsdown:


Zurück zu den Runderneuerten. Nach meinen Informationen:

Gegenüber früher ist die Qualität der Runderneuerten inzwischen deutlich besser. Qualität und Performance sind klar besser als so mancher Neureifenschrott, der in China & Co gefertigt wird. Sind jedoch klar schlechter als Qualitätsreifen.

Nachteile der Runderneuerten gegenüber Qualitätsreifen für den Normaleinsatz:

Karkasse wird zwar visuell von außen geprüft, aber unter der Oberfläche liegende Schäden werden nicht entdeckt. Karkassen können bei der Runderneuerung bereits 5-6 Jahre alt sein.

Ein und dieselbe runderneuerte Reifenkategorie (identische Traglast, Dimension, Geschwindigkeit, etc.) hat oftmals eine Karkasse, die von unterschiedlichen Herstellern ist. Nach Runderneuerung ist das von außen nicht mehr erkennbar. Ggf. sind dann am Auto vier unterschiedliche "Fundamente" montiert.

Zumindest im PKW-Bereich ist der Verschleiß gut 30% höher als bei einem Neureifen.

Nässe- und Bremsleistung ca. 10% geringer, als bei einem Neureifen.

Mein Fazit:
Runderneuerte sind o.k. wenn Kleinst- oder Kleinwagen, vielleicht auch noch normal motorisierte Kompaktklasse, die auf der BAB nicht schneller als 180 gefahren werden, Normalbetrieb erfahren und deren Jahresfahrleistung < 10 Tkm ist. Bei allen anderen Kategorien würde ich einen Neureifen vorziehen, wobei ich so manchen Neureifenschrott, der in China & Co gefertigt wird, als Schrott und nicht als Neureifen bezeichne.
Und bevor solcher Schrott montiert wird, dann doch lieber einen Runderneuerten.
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Re: WDR Doku - Schmutzige Reifen: Ein Milliardengeschäft

Beitragvon der_Thomas » 25.10.2019 16:52

Hallo,

anbei meine Gedanken zu den Themen.
Runderneuerte Reifen müssen nicht unbedingt in allen Belangen "schlecht" sein, aber nicht umsonst betreiben vor allem die großen, bekannten Hersteller so einen großen Entwicklungsaufwand, speziell bei den Bestandteilen und Verarbeitungsschritten der Elastomerbestandteile. Wenn man sich die Testgelände und Testflotten von Dunlop, Michelin, Conti, ... ansieht, kann man den Entwicklungsaufwand erahnen.

Von der reinen Bauteilsicherheit mögen runderneuerte Reifen bis zu gewissen Geschwindigkeitsbereichen identisch mit neuen Reifen sein.
Da mag der Herr aus dem Interview vom Ende der Doku Recht haben.
Nichts desto trotz ist der Reifen aber halt nicht mehr aus einem Guss, sondern er besteht aus unterschiedlich alten, nachträglich zusammengefügten Elastomerelementen (alter Reifen mit Karkasse und neue Flanke und Lauffläche). Ob das nacher bei über 200 km/h noch genauso auf dauer hält, wenn der Reifen sich vielleicht zusätzlich durch eine hohe Fahrzeugbeladung und einen geringen Luftdruck erwärmt, sei dahingestellt.

Ganz klar ist aber, dass die Handlingeigenschaften (längs und quer, trocken wie nass)nie auf dem Niveau eines ursprünglichen Conti, Michelin, Dunlop o.ä sein werden.
Die oben genannten Marken werden wohl nicht freudestrahlend ihre neueste Mischung anliefern, die sie selbst gerade für Millionenbeträge entwickelt haben. Also wird bei der Runderneuerung höchstwahrscheinlich irgendeine Gummimischung verwendet und anschließend wird es mit dem Profil "Gummistiefel" aufvulkanisiert.
Am Ende ist das dann mit Sicherheit besser, als ein völlig abgefahrerer Reifen mit 8 Jahre alter Gummimischung auf der Lauffläche, als "'up to date' und mit lediglich einem etwas höherem Verschleiß zu fahren" kann man solche Reifen aber definitiv nicht betiteln. Mal ist der Trockenbremsweg gut, nass aber katastrophal, mal ist die Querdynamik ein Desaster, dafür aber vielleicht der Bremsweg auf Schnee super.

Leider wird so etwas aber viel zu selten getestet, auf Anhieb habe ich nur das hier gefunden.

http://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/runderneuerte-winterreifen-am-falschen-ende-gespart/4690986.html


Zu den Lebensbedingungen:
Man zahlt in den wohlhabenden Ländern/ Bevölkerungsschichten für viele Produkte großer, bekannter Hersteller viel Geld.
Bei den einfachen Arbeitern ganz unten, die die Rohstoffe gewinnen, kommt aber scheinbar irgendwie generell nichts davon an.
Ausgerechnet die Leute, die unter teils lebensgefählichen Bedingungen Rohstoffe fördern oder erstverarbeiten, sind die am wenigsten geachteten und bezahlten Menschen. Ob die Gold- oder Edelsteinminen in Afrika, die Lithiumförderung in Südamerika, die von Gift und Chemikalien verseuchten "Recyclingstätten" von Computerplatinen oder die von Gerbstoffen verseuchte Textilproduktion in Indien und Bangladesch - es ist zum Verzweifeln.

Warum tun Menschen Menschen so etwas an?
Muss man immer mehr und mehr finanziellen Gewinn machen, um die Aktionäre zu befriedigen oder wäre es nicht mal ein echter Gewinn, wenn die Reichen Menschen und Konzerne irgendwann sagen "Wir haben genug, wir können unseren Reichtum nicht in tausend Jahren ausgeben. Jetzt helfen wir mal denen, die nichts haben"
Leider befürchte ich, dass wir diesen Moment wohl aber nicht erleben werden.
Statt dessen Kloppen sich lieber alle auf die Köpfe, weil der andere etwas hat, was man selbst haben möchte, oder weil die anderen einfach nur an etwas anderes glauben.

Nachdenkliche Grüße,
Thomas
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