Hallo Gemeinde,
ich suche derzeit einen Alltagswagen und habe ich mich dabei auf einen Toyota konzentriert. Nach 6 Besichtigungen (3 privat, 3 Händler) fiel die Wahl auf einen guten Wagen für 6900€ vom Händler. Da ich letzten Freitag vor Ort den Wagen nur ansehen konnte, aber eine Probefahrt nicht möglich war, habe ich den Wagen erstmal genau inspiziert. Er war äußerlich ein bisschen zerkratzt, aber sonst im guten Zustand. Man bat mir eine Aufbereitung an, doch die lehnte ich ab. Auf Nachfrage, was beim Preis zu machen wäre, wurden mir 6600 vorgeschlagen. Der Gebrauchtwagenhändler wirkt sehr seriös, hat keinen Kieshof, sondern alles asphaltiert, ein großes ordentliches Gebäude und Fahrzeuge zwischen 6 und 30.000€ im Angebot. Da der Wagen bereits 3 Monate inseriert ist, war ich sehr optimistisch den Preis auf 6400 drücken zu können.
Heute erfolgte eine einstündige Probefahrt. Das war leider ernüchternd, da sich heraus stellte, dass die Klima und ein elektronisches Gimmick nicht funktionierte, ein Radlager defekt und das Lenkrad schief ist.
Der Verkäufer bekam sichtlich Kopfschmerzen und meinte, dass die Sachen natürlich noch gemacht werden und der Preis 6800€ betragen würde. Auf meinen Hinweis, dass er mir letzten Freitag noch 6600€ geboten hatte, war er erst stutzig, aber dann erinnerte er sich dunkel daran.
Mein Plan war jedoch, wenigstens noch um 200€ herunter zu gehen. Die 6400 hatte ich sogar bar dabei. Mehr war mir der Wagen nicht wert. Der Verkäufer wollte aber partout nicht unter 6600 gehen, weil die Reparaturen der genannten Sachen natürlich ins Geld gehen. Damit gab es keinen Deal und ich fuhr etwas gefrustet nach Hause.
Nun überlege ich folgendes: da der Händler eine Gewährleistung geben muss, hätte ich ja theoretisch die Mängel (bis auf das schiefe Lenkrad) verschweigen können. Und nach dem Kauf könnte man behaupten, dass die Sachen nicht funktionieren und die Gewährleistung greifen müsste. Schließlich muss der Händler nachweisen, dass die Mängel zum Kauf noch nicht vorhanden waren. Kann er aber eigentlich nicht, also muss er die Reparatur übernehmen. Der Weg zum Händler bzw zu seiner Werkstatt ist nicht weit, nur 25km.
Ich bin mir relativ sicher, dass ich ohne diese Mängel auf 6300 oder 6400 gekommen wäre. Ein bisschen ärgerlich... aber zumindest habe ich ein reines Gewissen und keinen Stress.
Wie seht ihr das? Würdet ihr prinzipiell alle Mängel dem Verkäufer nennen? Beim Lack etc ist es klar, damit kann man den Preis gut drücken. Und ich brauche keinen guten Lack. Aber Klima und Radlager müssen definitiv funktionieren.
Freue mich über eure Meinungen.
Gruß
Martin