nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

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nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon batleth » 10.07.2017 20:05

Hallo Gemeinde,

ich suche derzeit einen Alltagswagen und habe ich mich dabei auf einen Toyota konzentriert. Nach 6 Besichtigungen (3 privat, 3 Händler) fiel die Wahl auf einen guten Wagen für 6900€ vom Händler. Da ich letzten Freitag vor Ort den Wagen nur ansehen konnte, aber eine Probefahrt nicht möglich war, habe ich den Wagen erstmal genau inspiziert. Er war äußerlich ein bisschen zerkratzt, aber sonst im guten Zustand. Man bat mir eine Aufbereitung an, doch die lehnte ich ab. Auf Nachfrage, was beim Preis zu machen wäre, wurden mir 6600 vorgeschlagen. Der Gebrauchtwagenhändler wirkt sehr seriös, hat keinen Kieshof, sondern alles asphaltiert, ein großes ordentliches Gebäude und Fahrzeuge zwischen 6 und 30.000€ im Angebot. Da der Wagen bereits 3 Monate inseriert ist, war ich sehr optimistisch den Preis auf 6400 drücken zu können.
Heute erfolgte eine einstündige Probefahrt. Das war leider ernüchternd, da sich heraus stellte, dass die Klima und ein elektronisches Gimmick nicht funktionierte, ein Radlager defekt und das Lenkrad schief ist.
Der Verkäufer bekam sichtlich Kopfschmerzen und meinte, dass die Sachen natürlich noch gemacht werden und der Preis 6800€ betragen würde. Auf meinen Hinweis, dass er mir letzten Freitag noch 6600€ geboten hatte, war er erst stutzig, aber dann erinnerte er sich dunkel daran.
Mein Plan war jedoch, wenigstens noch um 200€ herunter zu gehen. Die 6400 hatte ich sogar bar dabei. Mehr war mir der Wagen nicht wert. Der Verkäufer wollte aber partout nicht unter 6600 gehen, weil die Reparaturen der genannten Sachen natürlich ins Geld gehen. Damit gab es keinen Deal und ich fuhr etwas gefrustet nach Hause.

Nun überlege ich folgendes: da der Händler eine Gewährleistung geben muss, hätte ich ja theoretisch die Mängel (bis auf das schiefe Lenkrad) verschweigen können. Und nach dem Kauf könnte man behaupten, dass die Sachen nicht funktionieren und die Gewährleistung greifen müsste. Schließlich muss der Händler nachweisen, dass die Mängel zum Kauf noch nicht vorhanden waren. Kann er aber eigentlich nicht, also muss er die Reparatur übernehmen. Der Weg zum Händler bzw zu seiner Werkstatt ist nicht weit, nur 25km.

Ich bin mir relativ sicher, dass ich ohne diese Mängel auf 6300 oder 6400 gekommen wäre. Ein bisschen ärgerlich... aber zumindest habe ich ein reines Gewissen und keinen Stress.

Wie seht ihr das? Würdet ihr prinzipiell alle Mängel dem Verkäufer nennen? Beim Lack etc ist es klar, damit kann man den Preis gut drücken. Und ich brauche keinen guten Lack. Aber Klima und Radlager müssen definitiv funktionieren.

Freue mich über eure Meinungen.
Gruß
Martin
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon Harry B » 10.07.2017 21:14

Das könnte ein schwieriger und langer weg werden mit der Gewährleistung.Wenn es dir so geht wie mir,beim Markenhändler einen Gebrauchtwagen gekauft,Gewährleistungsfall tritt ein und 3 Wochen später meldet jener Händler Insolvenz an. :(
Aber auf Grund der von dir beschriebenen Mängel,würde ich den sowieso nicht kaufen. :wink:
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon Roadcaptain » 11.07.2017 00:01

Harry B hat geschrieben:
Aber auf Grund der von dir beschriebenen Mängel,würde ich den sowieso nicht kaufen. :wink:



Ich bin ein wenig erstaunt. Du würdest eine solche Möhre tatsächlich kaufen nur um weitere 200,00 Preisnachlass raushandeln zu können. Glaubst du allen Ernstes das der Händler sich bei so einer Gurke darauf einläß. Der wird dir das Ding schön als Teilespender im Kundenauftrag abgeben, oder, was noch warscheinlicher ist. Ganz auf den deal mit dir verzichten und auf einen anderen Dummen warten.

Komisch das bei vielen, ansonsten sehr vernünftigen Menschen, der Verstand blockiert ist wenn es ans Feilschen um jeden Preis geht.

Für mich der schlimmste Spruch der letzten 20 Jahre: Geiz ist geil.

Sehe ich aber nicht so. Die Menschen die davon leben müssen können nicht vom Geld wechseln existieren. Schon mal dran gedacht.
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon Kreisverkehr00 » 11.07.2017 00:40

Warum Mängel verschweigen nur um im nachhinein Ansprüche geltend zu machen?
Das kommt mir irgendwie um-die-Ecke-gedacht vor ... bist du BWLer? :lol:
Solche Tricksereien führen im Nachhinein nur zu mehr Ärger, Stress und Unbehagen auf beiden Seiten.
Ehrlich währt beim Gebrauchtwagenkauf immer noch am längsten :thumpsup:
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon Spandauer » 11.07.2017 08:33

Würde ich auf keinen Fall machen. Er dürfte dir (theoretisch) kein defektes Auto verkaufen. Wenn du nun nach einiger Zeit auf Gewährleistung pochst kann das einen jahrelangen Rechtsstreit zur Folge haben. Und bis du mal Geld siehst oder repariert wird, steht jahrelang eine defekte Karre vor deiner Tür.
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon batleth » 11.07.2017 16:40

Nun ja... ein 9 Jahre altes Auto mit 120.000km für 6900€ als Teilespender abzutun halte ich für etwas gewagt :D

Um die 200€ mehr oder weniger soll es nicht gehen. Aber ihr bestätigt eigentlich meine Entscheidung. Oder anders gesagt: es ist besser so, von dem Wagen die Finger zu lassen. Aber eben auch schade, weil die Grundsubstanz sehr gut ist. Es sind zwar alles Dinge, die repariert werden können, aber vielleicht ist es schon ein Indiz, dass der Wagen mit Bedacht (Mängel bekannt) in Zahlung gegeben wurde, um sich vor den Problemen zu drücken. Wer weiß, ob dann vielleicht an anderer Stelle noch Mängel sind, die erst viel später auftauchen.

Naja was solls. Ich schaue einfach weiter, irgendwann kommt sicherlich der Richtige.
Gruß
Martin
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Re: nerviger Gebrauchtwagenkauf - Gewährleistungsfrage

Beitragvon Mach2.8 » 11.07.2017 22:00

Nach 9 Jahren und 120tsd km ist das nicht abwegig. Das ist kein gut gepflegter Zetti, der nur bei schönem Wetter bewegt wurde.

Die vielgerühmte Qualität von Toyota ist nach 6 Jahren vorbei. In der Statistik der älteren Fahrzeuge sind andere Hersteller plötzlich vorn.
Über 100tsd km ist in D eigentlich unverkäuflich.
Die Folgekosten für ausländische Fahrzeuge und die Ersatzteilversorgung bitte nicht außer acht lassen. Die Versicherungen sind auch teurer.

Ich würde kein Fahrzeug mit mit offensichtlichen Mängeln kaufen. Der Markt ist mit guten Fahrzeugen überfüllt, da gibt es Alternativen genug.
Ein seriöser Händler wird sicher keine solche abgerockte Kiste anbieten. Die würde der ins Ausland abschieben.
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