Autoverkauf extrem!

[batleth]

Hallo,
obwohl es nicht um einen Z3 geht, habe ich ganz bewusst unser schönes Forum gewählt, weil hier (im Vergleich zu Motortalk) noch halbwegs anständige und erfahrerne Nutzer unterwegs sind. Und ich möchte das Mitlesen des Käufers/Händlers vermeiden bzw. die Wahrscheinlichkeit verringern.
Also:
Ich habe einen Toyota Avensis von 2002 mit 260.000km, schwarz, groß, Klimaanlage. 2. Hand, Unfallfrei, aber kleinere Mängel.
Diesen Wagen möchte ich verkaufen. Schon vor ein paar Wochen habe ich mit meinem Händler des besten Vertrauens gesprochen und er meinte, er würde sinnfrei 500€ geben... ich käme besser, wenn ich ihn privat verkaufe. Ich fragte, was ich dort wohl bekommen würde. 1000, vielleicht 1200 meinte er. DAT berechnet mir 1300€ und bei Motortalk meinte man auch, dass es maximal 1000€ werden, wenn es von einem Export-Händler gekauft wird.
Dafür, dass ich ihn vor 2,5 Jahren mit Garantie und 200K für 2900 von Toyota gekauft habe, ist das aber auch ok.

Nun zum Tathergang:
Ich inserie soeben den Wagen bei mobile.de für 1690€ und nach 3 Sekunden kommt der erste Anruf. Ein Händler aus Bremen, kein Akzent. Er bot 1500, da war ich schon erstaunt. Ich wollte, dass wir uns in der Mitte treffen, bei 1600, er stimmte zu.

Ok, hab ich mich gefreut, aber innerlich schon gedacht "verdammt, war das jetzt zu billig?"
Er fragte nach allen Details und ich nannte alles mit bestem Wissen. Es kam eine Mail, die ich bestätigen sollte und dies auch tat. Und angeblich sei damit der Kaufvertrag geschlossen. Ist quatsch, aber egal...
Morgen schickt er einen Fahrer vorbei, der den Wagen abholt. Es gäbe keine Nachverhandlung etc.
Mehrmaliges Fragen, ob das Fahrzeug fahrtüchtig sei, bejahte ich.

Inzwischen waren 10 Minuten rum und mein Emailkonto wurde mit 1050 Emails regelrecht bombardiert (ca 1000 mit selben Inhalt). Über 20 SMS und mehrere Anrufe in Abwesenheit.
Der Käufer bat mich, das Inserat zu löschen, was ich auch tat. Nach dem Gespräch wollte ich das Handy ausmachen und sofort kam der nächste Anruf. "Das waren bestimmt die Kollegen aus Berlin, wa? Hören sie nicht, der Kauf ist nicht wirksam. Wir bieten ihnen mehr. Wie wäre es mit 2000?" Diesmal mit bekannten südländischem Akzent.
Ich habe aufgelegt und das Handy ausgeschaltet.
Das ganze ist ja unfassbar.

Morgen werde ich mit einem Freund (100 Kilotyp ) zum Treffpunkt fahren. Wagen ist schon abgemeldet, der Käufer hat nur die Adresse der Garage, aber nicht meinem Wohnort. Auch sonst außer Telefonnummer (alte nutzlose SIM) und Email-adresse haben sie nichts. Eigentlich gut vorbereitet. Trotzdem habe ich irgendwie Bauchschmerzen, weil ich sowas echt nicht erwartet habe. Die Händler sind quasi angestürmt.
Wir vermuten, dass sie dann bei Besichtigung doch nochmal den Preis drücken wollen.

Wie seht ihr das? Habt ihr auch schon mal die Erfahrung gemacht? Der Wagen ist eigentlich schon kaum die 1600 wert...
Ich verstehe das irgendwie nicht.

Würde mich sehr über Meinungen, Tipps, Erfahrungen und Hinweise freuen, bestenfalls bis spätestens morgen Mittag

Gruß
Martin

der bald nur noch Zetti fährt

[neuling]

easy going wenn die so geil auf das fzg sind warum nicht nehm dir eine begleitperson mit überprüf die kohle und wenn dir dein bauchgefühl sagt finger weg lass es schade das ich nicht aus deiner nähe komme wäre ein fall für mich

[Al Jaffee]

Der Verkäufer als Opfer

Der "Das Fahrzeug ist gar nicht so wie in der Beschreibung und hat viele Mängel"-Trick

In diesem Fall gibt der Käufer ein Gebot auf das Fahrzeug ab und erscheint auch pünktlich zum Übergabetermin. Der Verkäufer ist oftmals froh, das Fahrzeug tatsächlich los geworden zu sein. Vor Ort macht der Käufer dann geltend, das Fahrzeug hätte Mängel, die nicht in der Auktionsbeschreibung stehen und versucht den Preis herunterzuhandeln. Der Verkäufer, der sein Fahrzeug los werden möchte, knickt hier oftmals ein und lässt sich im Preis drücken.

Dieser "Trick" ist relativ häufig zu beobachten, hat jedoch zwei Seiten. Zum einen werden durch den Verkäufer tatsächlich oftmals nicht alle Mängel beschrieben, die das Fahrzeug hat, so dass der Käufer tatsächlich die Gelegenheit hat, am Zustand des Fahrzeuges herumzukritteln. In der verschärften Variante werden dem Verkäufer durch den Käufer gleich noch Schadensersatzforderungen angedroht, da man ja umsonst angereist sei und hierdurch Kosten entstanden sind und gegebenenfalls ein Gewährleistungsausschluss gar nicht wirksam sei. Für den Verkäufer gilt es jedoch zu beachten, dass wenn er das Fahrzeug einwandfrei beschrieben hat, er über das Internetportal einen Kaufvertrag geschlossen hat und einen Anspruch darauf hat, dass das Fahrzeug gegen Zahlung gegen eines bestimmen vereinbarten Betrages auch abgenommen wird.

Quelle: internetrecht-rostock.de

[batleth]

Ich danke euch!
Na dann hab ich ja nichts zu befürchten. Ich hab selbst Dellen auf der Motorhaube genannt, die nur mit sehr gutem Auge sichtbar sind.

Beim Angebot von 2000€ kann es ja nur solch eine Masche sein.

[bahndamm339]

Hallo Martin,

es ist schon alles gesagt worden, darum Alles Gute und berichte vom Verkauf

Ich persönlich habe in 2013 beim Verkauf erst die Papiere aus der Hand gegeben als meine Frau mit dem Einzahlungsbeleg unserer Bank wieder
zurückkam

Gruß

Herbert

[Preu]

Wenn es für ein Auto auf einmal deutlich mehr geben soll als üblich, dann sollte man etwas vorsichtig sein. Der Käufer wird sicherlich nachverhandeln wollen, aber das ist üblich und Du musst ja nicht darauf eingehen. Mach auf jeden Fall einen schriftlichen Kaufvertrag. Die andere Masche ist, dass der "Chef" nachdem sein Mitarbeiter mit dem Wagen weg ist anruft und das eine oder andere bemängelt um dann einen Teil des Geldes zurückzufordern. Mit einem schriftlichen Vertrag ist die Sache aber erledigt. Vorlagen dafür gibt`s unter anderem beim ADAC. Wenn Du bei dem Geld sicher sein willst, dann fährst Du mit dem Käufer zur Bank und er soll es da cash auf Dein Konto einzahlen. Eine Überweisung kann man im Ernstfall innerhalb von 4 Wochen rückgängig machen.

Grüzze
Preu

[joe612]

Das ist einfach das Auto dass in Afrika gekauft wird und dort ein vielfaches Wert ist.habe mal den Seat alhambra meiner Mutter nach dem gleichen Prinzip verkauft - ging direkt nach polen und das für 500€ mehr als inseriert

So gesehen hast du ihn zu billig inseriert...

[bubi-jochen]

Haupstsache das Auto ist abgemeldet. Ich hab da schon böse Sachen erlebt. So kann Dir nicht viel passieren.

[ThunderRoad]

Bei bestimmten Modellen, die im Ausland gefragt sind, ist das wohl mittlerweile normal. Auf die Art hat ein Kollege von mir mächtig Ärger bekommen. Bevor er morgens um 6 das Haus verlassen hat, hat er noch schnell eine Anzeige bei mobile.de für seinen alten Passat TDI Kombi (400tkm, zwei Unfallschäden usw.) aufgegeben mit seiner Festnetznummer. Als er abends wieder nach Hause kam, war seine Frau extremst übellaunig, weil zwischen 6 und 9 Uhr schon über 100 Anrufe reinkamen... - daher ruhig erstmal einen Phantasiepreis angeben (wird die Jungs aber nicht abschrecken) und auf gar keinen Fall eine Telefonnummer.

Die Typen werden vermutlich versuchen, nachzuverhandeln. Ich glaube, am Schlausten wäre es gewesen, nicht nur einen einzuladen, sondern gleich fünf auf ein Mal. Dann können sie nicht runter- sondern hochbieten . Alleine würde ich dann aber auch nicht auftauchen wollen

Wichtig ist auf jeden Fall, nur gegen Bares (am Besten bei der Bank direkt einzahlen) verkaufen und das Auto nur abgemeldet übergeben.

[batleth]

Hallo,
danke für eure Antworten.
Mein Toyota passt ja eigentlich auch voll ins Schema für die begehrten Fahrzeuge in Afrika.
Die üblichen Dinge beachte ich natürlich: Auto schon abgemeldet, Kaufvertrag machen, nur Bargeld etc.
Bezüglich Telefon hatte ich mich auch vorbereitet: eine Prepaidkarte ohne gültigen Namen und Guthaben, in ein älteres Handy eingesetzt. Meine richtige Handynummer würde ich nie her geben.

@Joe: zu welchem Preis ging der Wagen denn weg? Und wie hat sich das entwickelt? Beschreibe mal bitte kurz deinen Verkauf.

Übrigens war ursprünglich mein Wunschpreis 1200€, womit ich mich zufrieden geben würde. Mehr geht natürlich immer.
Angenommen, der Abholer stellt morgen irgendwelche Mängel fest und will handeln - wovon ich jetzt ausgehe... sollte ich hartnäckig bleiben und 1600 einfordern? Wenn wir uns nicht einigen (z.B. will er 1000 zahlen), könnte ich ihn abwimmeln und für 2000€ inserieren und wieder einen Termin mit jemanden ausmachen. Dann ist es doch aber das gleiche Spiel und der nächste potentielle Käufer will wieder nur 1000 zahlen.
Andererseits wird der sicherlich nicht umsonst kommen.

hmmm