Hallo aus Wolfsburg

[der_Thomas]

Hallo,

da der Kantenrost an der Stelle nicht im Sichtbereich ist, kommt es mir nur darauf an, ihn technisch zu stoppen.
Euren Beiträgen entnehme ich, dass folgende Vorgehensweise wohl die sinnvollste ist:
Rost mechanisch entfernen, Rostumwandler (Fertan) oder Rostentferner (Pelox), darauf Owatrol Öl und auf das getrocknete Owatrol kommt bspw. Brantho Korrux (Zitat Korrosionsschutzdepot: "Es zeichnet sich durch eine sehr hohe Deckkraft aus, wodurch es gegenüber normalen Lacken zu einer sehr guten Kantendeckung kommt"), welches ja fast wie dafür gemacht zu sein scheint.

OK, danke euch.

Dafür gibt es vom Überraschungsei-Z3 natürlich auch wieder Neuigkeiten.
Auf der Überführungsfahrt von Hamburg nach Wolfsburg gingen ja irgendwann die ABS- und die ASC-Kontrollleuchten an. Das ABS und die Traktionskontrolle funktionierten dann auch nicht mehr. Nach kurzer Standzeit in Wolfsburg ging plötzlich wieder alles. Leider ließ sich dem Carly-Adapter und der pro-Version der entsprechenden App aber ausgerechnet der ABS-Fehlerspeicher nicht auslesen.
Vorhin hat mir dann aber zum wiederholten Male eine Stimme ins Ohr geflüstert, ich soll einfach mal auf Verdacht das ABS-Steuergerät aufmachen.

Also musste zuerst ein Spezialwerkzeug her, womit sich die Gehäusehälften trennen ließen.

An den vier Verschraubungspunkten kommt man damit natürlich nicht um die Ösen herum, das Gehäuse ließ sich an den Ecken dann aber durch Hebeln mit dem breiten Schraubendreher eines Schweizer Taschenmessers (ich LIEBE diese Dinger) aufbrechen.

Ob sich diese Arbeit auf Verdacht wohl gelohnt hat?
Die Makro-Aufnahme verrät es :

An der Stelle ist dann für mich aber wohl auch Schluss, hier werde ich mir jemanden mit Löterfahrung suchen.
Momentan liegt das ABS-Steuergerät jedenfalls, befreit von den Schmelzrückständen, auf dem Schreibtisch.

Diese Karre lässt aber auch echt nichts aus

Viele Grüße,
Thomas

[muhaoschmipo]

Das löten der beiden Punkte ist wirklich keine Hexerei...

Das öffnen des Gehäuses war schwieriger...

Trau dich!

[OQ3]

Das würde notfalls sogar mit deinem 90W Lötkolben gehen.

[batleth]

Hallo,

da der Kantenrost an der Stelle nicht im Sichtbereich ist, kommt es mir nur darauf an, ihn technisch zu stoppen.
Euren Beiträgen entnehme ich, dass folgende Vorgehensweise wohl die sinnvollste ist:
Rost mechanisch entfernen, Rostumwandler (Fertan) oder Rostentferner (Pelox), darauf Owatrol Öl und auf das getrocknete Owatrol kommt bspw. Brantho Korrux (Zitat Korrosionsschutzdepot: "Es zeichnet sich durch eine sehr hohe Deckkraft aus, wodurch es gegenüber normalen Lacken zu einer sehr guten Kantendeckung kommt"), welches ja fast wie dafür gemacht zu sein scheint.

OK, danke euch.

Nein, falsch.
Owatrol wird genommen, um eine rostende Oberfläche zu stoppen und zu versiegeln. Z.B. an Fahrwerks- und Unterbodenteilen, wo es keinen Sinn machen würde, die Teile vollständig zu entrosten.
Owatrol kriecht sehr gut und kann dann mit Ovagrundol grundiert und dem OH Lack lackiert werden. Nicht alle Lacke haften darauf, sagt die Beschreibung.
Wenn du den Rost entfernst und/oder Umwandler nutzt, lässt du Owatrol weg und kannst mit Brantho-Korrux grundieren. Das ist auch bezüglich neuem Lack die bessere Wahl.
Ohne Gewähr, lieber nochmal im Katalog einlesen oder direkt von KDepot beraten lassen.
Gruß
Martin

[Foreveryoung]

Du gehst ziemlich gefasst an die Sache ran.

Bleib tapfer

[der_Thomas]

Hallo,

weiter geht es - ich hatte noch ein paar Tage Resturlaub vom letzten Jahr und habe damit heute einen Tag frei genommen und bei dem schönen Wetter die Kurbelgehäuseentlüftung erneuert.
Obwohl ich in einer Werkstatt gelernt habe und sich auch sonst alles in meinem Leben um Fahrzeuge dreht und ich alles mögliche repariere - so geflucht habe ich selten

Die erste große Schei...e ist, das KGE-Ventil mit den beiden von oben kommenden Kunststoffrohren ausgebaut zu bekommen. Ich habe es nur mit Gewalt geschafft und beide Rohre zerbrochen.
Die zweite supergroße Schei...e ist es, das kurze Rohr (hat ein bisschen die Form von einem Schweine-Kringelschwanz), welches durch den Saugkrümmer zwischen dem 1. und 2. Zylinder verläuft, mit dem KGE- Ventil zu verbinden. Ich musste letztlich die Isolation (Kaltland-Ausführung) von dem Rohr entfernen und dann ließ es sich irgendwann mit viel Kraft stecken. Dazu muss vor dem Saugkrümmer noch ein mit zwei Schrauben befestigtes Blech weg, dann kann man auch das Schweineschwanz-Rohr vernünftig führen. Alleine dieser Arbeitsschritt hat mich gut eine Stunde gekostet.

Die dritte große Schei...e war es dann, das Ölrohr vom Ölmessstab wieder tief genug in den Motor zu stecken, so dass es überhaupt wieder festgeschraubt werden kann.
Es ging letztlich erst, nachdem ich das Loch im Motor oben, wo das Rohr drin sitzt, mit etwas Nassschleifpapier komplett gereinigt und die Oberfläche somit auch geglättet habe. Dann ordentlich Öl an die Wandung und den O-Ring und das Ölrohr mit O-Ring dann mit richtig, richtig viel Kraft nach unten drücken und drehen. Auch hier war ich kurz vorm Verzweifeln und habe locker eine Stunde damit verbracht

Alles in allem habe ich sechs Stunden ohne Pause benötigt.

Was aber ein netter Nebeneffekt ist - die ausgebaute Drosselklappe und der Leerlaufsteller ließen sich super reinigen - und das war auch bitter notwendig. Vor allem die DK war richtig heftig verdreckt. Auf der anschließenden Probefahrt hat sich die saubere DK dann auch sehr positiv bemerkbar gemacht.

Spaß hätte ich während der sechs Stunden aber nicht ein Mal - es war wirklich zum .

Gestern habe ich mir auch noch ein Spezialwerkzeug für das Einfüllen von Getriebe- und Hinterachsgetriebeöl gebaut.
Ich habe in so eine Kunststoffflasche mit "Steigrohr" aus dem Baumarkt ein kleines Rückschlagventil gesteckt und mit Karrosseriekleber verklebt. Darauf ist ein kleiner Schlauch verschellt, an dessen Ende ein Schnellverschluss ist. Das andere Ende des Schnellverschlusses steckt im Schlauch einer Luftpumpe. Somit kann ich die Flasche mit Öl füllen und dann etwas Überdruck darauf geben, welcher das Öl dann nach oben aus dem Steigrohr befördert

Viele Grüße,
Thomas

[der_Thomas]

Hallo,

im Motorraum gibt es in der Spritzwand in Fahrtrichtung gesehen rechts dieses große "Fach".
Weiß jemand, ob dieses Fach einen Wasserablauf hat? Bei mir ist da ziemlich viel Sand drin und ausspülen wäre wohl am einfachsten.

Viele Grüße,
Thomas

[Mach2.8]

Ein Nass-Sauger geht auch.
Das Fach hat bei meinem ZZZ keinen direkten Boden, offen bis runter an die Bodenplatte aus Kunststoff. Da ist sicher ein Ablauf, die Abdeckung ist sicher auch nicht dicht. Ob da allerdings Schmutz bis zu welcher Korngröße mit raus geht, kann ich nicht sehen. Zerlegt habe ich dort noch nichts.

Deshalb lieber erst saugen und dann abspülen. So würde ich das machen.

[der_Thomas]

Ja, dann wird es auf einen Bürste und einen Staubsauger hinauslaufen.

Weiter geht es aber mit dem Überraschungsei-Z3.
Heute habe ich Hinterachsgetriebeöl, Getriebeöl und Motoröl gewechselt.
Eigentlich wollte ich auch den Benzinfilter gleich mit wechseln, aber die Schraubschellen werde ich dann wohl doch besser mal erneuern - und in der Größe hatte ich leider gerade keine mit.
Außerdem habe ich gesehen, dass beide Bremsleitung in einem Knick knapp vor dem Benzinfilter sehr stark korrodiert sind.
Das kann man aber nur sehen, wenn man die Abdeckung vom Benzinfilter entfernt.
Am Montag werde ich in einer freien Werkstatt vorbeifahren, wir bestellen Teile und dann heißt es bald biegen, bördeln, reparieren.

Ein neues Reserverad werde ich mir wohl auch mal gönnen, das alte ist praktisch völlig verrostet... .
Ansonsten muss jetzt nur noch die Vanos überholt werden und dann ist die Technik fertig.

Dann geht es der Heckscheibe und natürlich dem Rost an den Kragen aber das wird dann ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte des Ü-Ei-Z3

Viele Grüße,
Thomas

[batleth]

Viel Arbeit, aber am Ende weißt du was du hast und kennst jede Ecke deines Zetti sehr genau.
Jeder Z3 ist es wert, wieder in Schuss gebracht zu werden. Insofern für dich vielleicht kein Glücksgriff, aber du bist für den Z3 der Glücksgreifer. Bei einem Autofahrer mit 2 linken Händen wäre der Z3 eventuell in wenigen Jahren reif für die Presse gewesen.
Also alles gut... bald kommt der Sommer und somit die belohnenden Ausfahrten!
Gruß
Martin