Bremsflüssigkeit ist sehr aggressiv gegenüber Lacken, Kunststoffen und Gummi.
Um die Bremsflüssigkeit beim Kfz über bewegliche Stellen zu transportieren (z. B. auf die Hinterachse oder an das Federbein vorne), müssen flexible Leitungen zum Transport gewählt werden. Hier werden standardmäßig Gummibremsschläuche verwendet, die innen mit einem Gewebe verstärkt sind.
Im Laufe der Zeit werden diese Gummibremsschläuche allerdings von der Bremsflüssigkeit angegriffen und das Gewebe quillt nach innen zu.
Darum StahlflexBremsschläuche?
Wenn man nun das Bremspedal betätigt, schiebt der Kolben im Hauptbremszylinder die Bremsflüssigkeit durch das System in Richtung Bremssattel. Im Bereich der Gummibremsschläuche muss zunächst
der zugequollene Gummibremsschlauch gedehnt werden, erst dann wird der Kolben im Bremssattel nach außen geschoben und drückt auf den Bremsbelag. Natürlich leidet hierunter die Bremswirkung.
Dieser Effekt ist von außen nicht
sichtbar!
Im Bremssattel ist ein Vierkantdichtring, der sich beim Herausschieben des Kolbens leicht verdreht, dafür zuständig, dass der Kolben nach Loslassendes Bremspedals wieder zurück in den Sattel gezogen wird.
Sind die Bremsschläuche zugequollen (d. h. der Querschnitt verengt), ist die Kraft des verdrehten Vierkant -dichtringes nicht mehr ausreichend, um den Kolben in seine Ruheposition zu ziehen.
Resultat: Die Bremse hängt, schleift und/oder zieht einseitig!
Ein weiterer Nachteil von Gummibremsschläuchen ist, dass sie durch Umwelteinflüsse altern, porös werden und somit eine Schwachstelle im Bremssystem darstellen. Gummibremsschläuche sollten im Motorradbereich nach Herstellerangaben alle 4-6 Jahre gewechselt werden.
Achtung! Auf jedem Gummischlauch steht normalerweise das Produktionsdatum!
• Bei
ATE stehen nach der DOT-Kennung
Produktionswoche und -jahr (01/01)
• bei sehr alten ATE-Schläuchen ist
die Jahreszahl wie das ATE erhaben
gegossen
• bei Lucas steht das Produktionsdatum
vor der DOT-Kennung (01/01)
Im Kfz-Bereich gibt es keine solche Empfehlung – allerdings ist es einoffenes Geheimnis, dass z.B. beim Polo Typ 6N und Audi 80/B4 immense Probleme bei den Gummischläuchen bestehen. Dort werden Schläuche meist bereits nach ca. 2 Jahren gewechselt!
Tip: Bei Gummileitungen, die älter als sechs Jahre sind und oftmals trotzdem als ‘Neuware’ auf Teilemärkten angeboten werden – Vorsicht! Sämtliche Weichmacher sind verflüchtigt, der Schlauch wird bei Kontakt mit der Bremsflüssigkeit sehr schnell zuquellen!
Wesentliches Merkmal des Stahlflex-Bremsschlauches ist die Teflon®-Innenseele. Teflon® (Made by Dupont) wird im Chemiebereich verwendet, um aggressive Flüssigkeiten wie Diesel-, Hydrauliköle und Bremsflüssigkeit zu transportieren. Die Resistenz des Teflonschlauches liegt bei ca. 30 Jahren.
Das Ganze ist mit einem V2A-Edelstahlgewebe ummantelt. So wird beigrößtmöglicher Flexibilität ein Ausdehnen des Teflonschlauches verhindert. Neben der langen Lebensdauer der StahlflexBremsschläuche wird auch ein konstant exakter Druckpunkt der Bremse erzielt. Auch unter hohen Belastungen (z. B. Rennstrecke/Bergfahrt), wo ein normaler Gummibremsschlauch aufgrund der heißen Bremsflüssigkeit nachgibt und der Pedalweg wandert (Fading), tritt dieser Effekt mit Stahlflex-Bremsschläuchen nicht mehr auf.
Qualität der Stahlflex-Bremsschläuche:
Hier gibt es einige Merkmale, auf die man achten sollte: Als Anschluss sollte Edelstahl oder eloxiertes Aluminium verwendet werden. In beiden Fällen wird Oxidation (z.B. durch Streusalz) und Kontaktkorrosion mit dem Material des Bremssattels verhindert.
Der Stahlflex-Bremsschlauch sollte nochmals mit einem Schrumpfschlauch ummantelt sein. Diese zusätzliche Ummantelung verhindert das
Zusetzen des Stahlgeflechts mit Dreck und Bremsstaub,
insbesondere beim Kfz in den Radhäusern.
Tip: Der beste Stahlflex-Bremsschlauch bringt nichts, wenn beim Anschluss (Fitting) minderwertiges Material verwendet wird. Gelb chromatierte Anschlüsse bei
„Billigleitungen“ rosten nach 3-4 Jahren genauso wie
die Anschlüsse von Standard-Gummileitungen. Sie
sind nicht empfehlenswert.