Eck hat geschrieben:Ich hab ja auch das Sperrdiffenrential drin. Beim letzten Winterurlaub kam ich aber nicht umhin, mal Ketten anzulegen. Nachdem ich eine dran hatte, hat ich gedacht - na mal ausprobieren. Hat natürlich nicht geklappt. Brauchte beide.
Liegt das auch an dem Grundsperrmoment, ist es einfach nur verschlissen oder war es das zu erwartende Verhalten? Falls letzteres der Fall ist, wann bringt die Sperre denn überhaupt was?
Dass das eine Rad durchdreht wenn auf der anderen Seite die Kette montiert ist, entspricht genau dem zu erwartenden Verhalten.
Die in unseren Z verbauten Sperren haben 25% Sperrwirkung. D.h. dass immer ein Viertel des Momentes des entlasteten (meist kurveninneren) Rades an das belastete (kurvenäußere) Rad übertragen wird. Habe ich an einem Rad z.B. in Folge Glatteis ein übertragenes Moment von null, weil das Rad komplett durchdreht, so sind auch 25% von null immer noch null -> andere Seite dreht sich nicht, da kein Moment anliegt.
In deinem Beispiel: Rad ohne Kette dreht durch, überträgt ein Moment von null. 0,25x0=0 => Rad mit aufgezogener Kette steht still.
Nun zu deiner Frage wann die Sperre was bringt: In Kurven! Das kurveninnere Rad wird entlastet und neigt deshalb zum durchdrehen. Auf griffigem Untergrund wie Asphalt wird aber auch bei leichtem Schlupf noch ein Moment übertragen. Die Diffsperre hat nun den Effekt, dass ein Viertel des anliegenden Moments des kurveninneren Rades an das kurvenäußere geleitet wird. Dort ist guter Grip, das Auto kann auf dieser Seite Leistung auf die Straße bringen und kommt schneller durch die Kurve.
Hier ein kleines Video der M-GmbH zur Funktionsweise. Im Film ist der alte, grüne M5 das Auto das in Funktion mit unseren Z3 vergleichbar ist.
Gezeigt werden Unterschiede bei schneller Kurvenfahrt, anfahren auf einseitig glattem Untergrund und Lastwechselreaktionen:
http://www.youtube.com/watch?v=CIH0V8pg8jk