Hallo zusammen,
im Moment habe ich zwei S5D 320Z 5-Gang ZF Schaltgetriebe der großen Sechszylinder auf dem Seziertisch.
S = manuelles Schaltgetriebe
5 = 5 Gänge
D = 5. Gang direkt übersetzt
320 = max. Drehmoment in Nm
Z = Getriebehersteller "ZF"
Das eine stammt aus meinem 2.8er M52TU (unten), das andere habe ich mir mal günstig als Ersatz besorgt (oben), laut Beschriftung stammt es aus einem 328i (ob E36 oder E46 ist nicht bekannt).
Beide Getriebe hatten das Problem mit dem schlackernden Schalthebel, sprich fehlender Führung in der Mitte. Die Ursache ist bekannt, der Sperrbolzen für die 5.Gang-Gasse hängt.
Interessant ist, was jeweils an Sperrbolzen aus den Getrieben kamen
Zunächst hatte ich mir das Ersatzgetriebe vorgenommen, da war meins noch eingebaut. War ein ziemliches Gefummel den festsitzenden Sperrbolzen herauszukommen. Mit einer im Durchmesser passenden Holzschraube durch das Loch bekam ich ihn aber mit einer Zange schlussendlich herausgezogen.
Alte Buchse herausgestemmt (Schraubenzieher), neue Buchse mit einer 1/2" 13er Nuss als "Spezialwerkzeug" eingeschlagen, und schon ging der Bolzen wieder sauber hin und her.
Die Überraschung kam nun beim ausgebauten Getriebe. Das kommt ins Lager, trotzdem wollte ich auch da erst die Reparatur durchführen. Los ging es damit, dass ich meine bewährte Holzschraube da nicht durchs Loch des Sperrbolzens bekam. Ewig rumprobiert, inkl. Versuch das Loch aufzubohren (scheinbar gehärtet -> erfolglos). Am Ende half nur ein geringfügig kleinerer Gewindeschneider, der seitlich verkantet dann genug Gripp aufgebaut bekam, um das Ding herauszuziehen. Dabei ist der Sperrbolzen aber leider gerissen, weshalb ich Ersatz suche. Keine Schraube passte deshalb nicht, weil die Bohrung recht klein ist.
In der Facebookgruppe hatte jemand seine alten Sperrbolzen noch und mir angeboten. Die Teile sahen aber beide gleich aus, obwohl einmal Sperrbolzen vom Rückwärtsgang, einmal vom 5. Gang, beide mit einem größeren Loch und daher anders als mein 5. Gang Sperrbolzen aus dem ausgebauten Getriebe. Der Spender ist sich aber sicher, dass diese beiden identischen Sperrbolzen aus seinem Getriebe stammen.
Da ich noch 2 Reservekappen für die Sperrbolzenlöcher habe (lassen sich kaum zerstörungsfrei entfernen bzw. sind danach nicht mehr öldicht), habe ich also heute nochmal den Sperrstift vom Ersatzgetriebe gezogen, sowie direkt auch gleich mal den einwandfrei funktionierenden Sperrbolzen vom Rückwärtsgang. Und... staunte nicht schlecht: Im Ersatzgetriebe ist der 5. Gang Sperrbolzen identisch mit dem des Rückwärtsgangs (siehe oben), mit der größeren Bohrung. Lediglich die Feder ist im Vergleich zu der des Rückwärtsgangs dünner und daher etwas schwächer (siehe Bild oben im Vergleich).
Die Bohrung ist deswegen kleiner, weil die abgeflachte Fläche beim speziellen 5.Gang Sperrstift (Teilenr. 23317502165) etwas größer ist, näher der Mitte beginnt. Scheinbar hat man hier die Geometrie also über den Bauzeitraum verändert.
Was mich natürlich brennend interessiert hat ist, ob sich das Einlegen des 5. Ganges bzw. der zu überwindende Widerstand merklich verändert. Also habe ich abwechselnd beide Sperrstiftvarianten getestet, sowohl mit als auch ohne Schaltgestänge.
Fazit: Der Unterschied ist marginal, meines erachtens mit Schaltgestänge nicht mehr spürbar.
Trotzdem finde ich es interessant dass es hier zwei Varianten gibt, vor allem da der spezielle 5. Gang Sperrbolzen mit der Teilenr. 23317502165 stolze 92€ kostet, im Vergleich zu der alten Variante (identisch mit dem Rückwärtsgang), Teilenr. 23311224849 für schmale 12€
Gruß Steffen