HansVictor hat geschrieben: Stelle mal hier die ganz freche Frage:
Ist es gut für uns Kunden, wenn ein Gebrauchtwagenhändler viel Kompetenz zum Thema Z3 besitzt???
Ich denke, grundsätzlich ist es sehr positiv, wenn ein (Fach-)Händler funktionale Expertise zum Produkt selbst besitzt. Bei erklärungsbedürftigen Gütern ist zudem häufig eine gute/intensive Beratung (Service) erwünscht bzw. unerlässlich. Das hängt natürlich stark vom Kundenprofil (u.a. Kompetenz/Wünsche) des Käufers ab.
HansVictor hat geschrieben:Beim Ankauf wird er alle noch so kleinen spezifischen Macken sofort finden und erkennen und uns im Preis prima runterhandeln können.
Empfinde ich als legitim. Bedingt die gute funktionale Expertise des Händlers. Ich denke, dies ein Thema der Wechselwirkung der vorh. Sozialkompetenz beiderseits (fairer Umgang miteinander, Integrität, event. win-win Situation schaffen etc.), wobei natürlich immer etwas geschummelt werden kann/wird? Nach Möglichkeit würde ich hier noch etwas differenzieren wollen -> Wechselspiel funktionale/methodische/soziale Kompetenz. Diese Ausdrücke habe ich nicht erfunden. Jeder der mal ein Bewerbungsgespräch im einem Assessment Center zum Thema Verkauf & Vertrieb geführt hat oder MA führt, weiß was und wie ich das meine.
HansVictor hat geschrieben:Beim Verkauf weiß er genau, wie sich leichte Macken gut vertuschen lassen, kann uns "platt reden", wenn wir bei Einzelheiten Skrupel anmelden, usw., bei etwaigen Gewährleistungen wird er hundert Gründe kennen, warum dies bei diesem Wagen aber nicht zieht, etc.
Wisst ihr, wie ich das meine?
Harte Polarisierung. Nun ja, in Deinem Fall würde der Händler seinen fachlichen Vorsprung ausnutzen. Heißt aber nicht immer, dass ausschließlich nur der Fachmann "drücken" kann (situationsabhängig). Empfinde das ebenfalls als Thema der Sozialkompetenz (Umgang mit Menschen). "Platt reden" klingt hart. Denke, zu einem Gespräch gehören mind. immer zwei Personen. Ich muss als Kunde ja nicht alles zulassen bzw. kann das Gespräch auch event. steuern oder abbrechen.
HansVictor hat geschrieben:Wenn man davon ausgeht, dass ein Händler absolut ehrlich ist, ist es natürlich positiv, wenn er eine hohe Z3 Kompetenz besitzt, uns auf sämtliche versteckten Mängel selber aufmerksam macht und Reperaturen qualitativ hochwertig ausführt - aber sollten wir daran wirklich glauben
Schau, Du sagts es ja nun selbst - passt. Ja, was heißt schon absolut ehrlich? Ich denke, dass kann niemand messen. Schutz: Häufig decken GWG Garantien die knackigen Schadensfälle für einen vereinbarten Zeitraum X mit dem Kunden ab. Nach dem BGB hat der Verkäufer darüber hinaus z.B. 1/2 Jahr die Pflicht, bei sog. versteckten Mängeln nachbessern zu müssen. Ein Vorteil ist natürlich, wenn man als Käufer grundsätzlich Wissen mitbringt - wie im täglichen im Leben eben. Ist also daher kein absolutes Z3 Thema o.ä.
HansVictor hat geschrieben:Ist das Gegenteil nicht sogar besser: Über das Forum erlangt man schnell ein Fachwissen, mit dem man einem "Fremdhändler" überlegen ist - nun sind wir am Drücker.
Sorry, empfinde ich ein bisserl so wie "Wir gegen die"? Okay, vielleicht etwas flapsig geschrieben, egal. Weiß nicht. Sehe das persönlich nicht ganz so schwarz-weiß. Ziel sollte/kann z.B. sein, ohne dass es idealistisch klingt, eine vertrauensvolle, gesunde Basis mit dem Händler zu finden (langfristig gute Beziehung, falls ich später mal in Not bin?). Der Nicht-BMW Händler kann ja trotzdem ein herorragender Schrauber sein? Denke, dazu gehört auch ein wenig Erfahrung u. Gespür im Umgang mit Menschen. Zudem die Frage, was man selbst will und wem man vetrauen möchte. Viele Wege führen nach Rom.
HansVictor hat geschrieben:Mängel gilt es selbst zu finden, dass wird uns eh keiner abnehmen - umso mehr wir finden, was der Händler gar nicht selber wusste, um so besser wird unsere Verhandlungsposition und auf manche Dinge muss man den Händler ja nicht unbedingt hinweisen
Hat auch wiederum etwas mit Wollen & Können sowie mit Rechte/Pflichten zu tun. Fachliches Wissen praktisch zum Vorteil gegenüber anderen zu nutzen. Kommt immer auf die Situation und Lebenseinstellung(!) an. Häufig kann so ein Schuss auch mal nach hinten losgehen, wenn man andere Menschen bewusst täuscht. Zudem eine Frage des persönlichen Gewissen (fühle ich mich als Mensch dabei wohl?). Wäre eine zusätzliche Diskussion...
HansVictor hat geschrieben:Meinen Zetti hab ich schließlich von einem Gebrauchtwagenhändler erstanden, der hauptsächlich Mercedes und Audi Cabrios, sowie BMW Limosinen hatte, alle ziemlich edel und gepflegt; vom Zetti hatte er trotzdem wenig Ahnung (hat das Verdeck erst öffnen können, nachdem ich ihn auf die Fußbremse aufmerksam gemacht habe);
War bei meinem Händler auch so. Habe das jedoch als nicht schlimm empfunden. Vielmehr haben wir die Dinge gemeinsam gelöst.
HansVictor hat geschrieben:Mängel habe ich bei einer Probefahrt bei BMW und Dekra Gutachten suchen lassen, Sachen die er beheben konnte hat er gemacht, andere Dinge habe ich runtergehandelt und lasse sie bei BMW selber machen und das schönste:
Eine Reihe von Zusatzausstattungen hat er gar nicht erkannt: Tempomat, Chromline, Bordcomputer, Sportfahrwerk - mal sehen, was ich noch so finde; so ist es dann ein echtes Schnäppchen geworden!
Ist absolut legitim Deine Vorgehensweise. Spricht für Deine Gewissenhaftigkeit und Dominanz als Ausprägung Deiner Persönlichkeit. Inkl. der Initiative, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
So, nun genug gesabbelt.
Viel Spaß mit Deinem neuen Gefährt.