Bei meinem 1.9 sind aufgrund Kilometerstand, altersbedingt und dem Winterbetrieb geschuldet die Tankspannbänder ziemlich verrottet.
Bei der letzten Aktion mit den Edelstahlbändern hatte ich auch zugeschlagen. Bekanntlich soll das linke, kurze Band einwandfrei zu montieren sein. Jedoch wurde vereinzelt berichtet, dass es nicht möglich ist, das rechte, geteilte Band zu montieren.
Ich wage hier zwar die These, dass es mit etwas Geschick, intelligentem biegen und geeignetem Polstermaterial möglich sein könnte. Möchte aber nicht riskieren das gammelige Band rauszuschneiden, und am Ende ein halbfertiges Auto auf der Bühne zu haben, falls meine These nicht stimmt.
Also habe ich mir das Originalspannband bestellt.
Hier einmal Original neben Nachfertigung.
Bekanntlich muss für die Montage des Originalbandes die Hinterachse abgesenkt werden. Aber da ich prinzipiell ziemlich faul bin, habe ich mir gedacht "warum nicht auch das Originalband teilen?".
Im weiteren Verlauf werdet ihr sehen, dass ich die Zeiteinsparung durch das geteilte Band ziemlich heftig in der Umsetzung verpulvert habe.
Über Sinn oder Unsinn dieser Übung zu diskutieren können wir uns also sparen.
Klar! Zwei Winkeleisen aufschweissen wäre wahrscheinlich eine schnelle, einfache und pragmatische Lösung gewesen.
Aber einfach kann doch jeder!
Rohmaterial muss her. Irgendwo lag noch ein Rest im Regal, den ich grob auf 40x40x30 zurechtgeschruppt habe.
Die gewünschte Form hat sich dann beim anreissen so allmählich entwickelt.
Ich muss dazu erwähnen, dass ich kaum Wert auf Präzision gelegt habe. Für die geplante Anwendung reicht es wenn ich das Zehntel halbwegs treffe.
M8 Verbindungssschraube, wie beim Edelstahlband halten wir bei. Fertig gebohrt, damit der Fräser später weniger Arbeit hat.
Form steht! Die Maschine, eine chinesische "Optimum", hatte mit dem 40mm Walzenstirnfräser ziemlich zu kämpfen. Ist halt ein Hobbyspielzeug. Hatte ich mal spontan einem ehemaligen Arbeitgeber für einen schmalen Taler abgekauft, der damit hauptsächlich Holz bearbeitet hatte. Trotzdem hatte er es hinbekommen die Spindel kaputtzufahren. Die neue Spindel ist aber auch nicht unbedingt teuer gewesen.
Noch ein bissel entgratet:
Und mit einem Radiusfräser und Feile an das Spannband angepasst.
Ungefähr da soll es hin:
Jetzt noch die Bohrungen für die spätere Vernietung setzen. Und das war es für heute:
Wie geht es weiter? Ich denke, dass ich die beiden Ecken noch stark abrunden werde, damit es nicht so weh tut, wenn man unter dem Auto mal dagegen rennt.
Wir haben bei uns im Labor sehr dünne Trennscheiben für Metall. Damit werde ich so tief wie möglich den Trennschnitt vom T-Profil zu zwei L-Profilen setzen. Nicht komplett durchschneiden.
Dann etwas Hammerite als Korrosionssschutz auf die Auflagefläche. Anschliessend verklebe ich das T mit Karosseriekleber auf dem neuen Spannband. Nach abtrocknen des Klebers bohre ich die Löcher für die Vernietung durch das Band, und verniete alles.
Die vorgeschnittene Trennstelle und das Band säge ich von Hand durch. Sauber alles entgraten, und schon habe ich ein geteiltes Spannband.
Abschliessend fehlt dann noch eine saubere, dauerhafte Rostvorsorge. Bin noch am überlegen, ob ich den Werkslack einfach mit fünf Lagen Hammerite überlackiere, oder ob ich vorher sandstrahle oder ablauge.
Egal wie. Das Band wird wohl meinen 1.9 am Ende überleben.
Also dann.
Bis Montag oder Dienstag im selben Studio.
Gruss
Holger