Seite 1 von 2

Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 20.03.2020 19:53
von Brummer
Hallo Zusammen,

leider gab es wohl schon länger eine Wasserproblematik bei mir im Auto.
Jetzt habe ich prophylaktisch den Teppich auf der Beifahrerseite zum trocknen hochgestellt. Zum Glück habe ich es jetzt gemacht, denn der Rost fängt gerade erst an.

Nun zu meiner Frage, würdet Ihr die Bitumenmatten komplett entfernen ? Also alle drei. (Persönlich vermute ich kein Rost unter der Matte zum Motorraum.)

Wie entferne Ich diese Matten am besten ?

Ich würde so vorgehen.

1. Rost freilegen
2. Groben Rost mechanisch entfernen
3. mit Fertan behandeln
4. Ferpox Grundierung anwenden
5. mit Alubutyl dämmen (habe von den Boxen noch was zuhause)

Was haltet Ihr davon, Fahrerseite kommt im Sommer wenn ich mein Motorrad nutzen kann?

Freue mich schon auf eure wie immer Hilfreichen Antworten :)

Bilder:

7C1C456B-F793-4A4E-90C9-3ACB4A2B2793.jpeg

1AF5EE6D-22F6-408A-BE0D-DFA2EE81557C.jpeg

EEA13D67-A533-4910-9097-905AA02A6CDD.jpeg

E19A54FF-0770-4248-8A83-5ADA8FBFD42E.jpeg

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 20.03.2020 22:40
von Red_9
Meistens haftet die Dämmmatte nicht mehr so gut, wenn sie längere Zeit Wasser/feuchtigkeit ausgesetzt war, ich würde zumindest gucken, das ich die loseren Stücke entferne. Aber dann fängt man an, hat die Hälfte runtergekratzt und das Ergebnis sieht einfach kacke aus. Also nimmt man dann doch alles raus... :D
Zur Rostbeseitigung nehme ich gerne owatrol und Brantho korrux. Vorallem an Stellen, an denen die Feuchtigkeit längere Zeit bleiben kann/ unbemerkt wird. Da traue ich Fertan weniger, ist aber nur eine unbegründete Meinung.
FG
Alex

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 20.03.2020 23:20
von OldsCool
Fertan oder Owatrol... Und dann Brantho Korrux 3in1. Wichtig ist dass der Rost komplett passiviert ist, bevor man den Schutzlack aufträgt.

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 20.03.2020 23:48
von Brummer
Ich denke bei Fertan muss man sich halten einfach genau an alles halten, dann klappt das auch. Aber wie du schon sagst ist halt ein persönliches Ding. Das Ferpox habe ich schon da, hat anscheinend aber die selben Eigenschaften wie eure Grundierung.

Wie Ihr schon sagtet, lieber die Anwendung ein zweites Mal wiederholen, bevor man in 3 Jahren alles am rosten hat.

Wie würdet ihr die Matten am besten raus machen ?

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 09:01
von Transistor
Hallo,
Hatte ne ähnliche Aktion bereits an der Fahrerseite gemacht. Ich hatte die Matten damals raus genommen. Jedoch ist der Rost nur am Rand drunter gewandert.
Die Matten mit Heissluffön warm machen, dann kannst die mit dem Spachtel raus kratzen. Ist ne schöne Sauerei! Die Rückstände die danach noch bleiben nonchmals anwärmen und mit Bremsenreiniger entfernen.
Kleiner Tipp: Mach dir vor dem Ausbau der Matte eine Papier Schablone von dieser. Denn bei :bmw: wirst du diese Matte nicht mehr bekommen. Und im Zubehör sind das rechteckige Stücke, die du dann einfach mit der Schablone zuschneiden kannst.

Ich habe die betroffenen Stellen zunächst ausgeschliffen, bin dann mit Rostumwandler ran gegangen und später mit nem Brantho drüber. Aber das ist eine Glaubensfrage :D
Muss allerdings sagen, es war deutlich ausgeprägter wie bei dir. Daher finde ich den Vorschlag, mit dem zu beginn sehr kriechgähigen Owatrol, sehr gut.

Gruss und viel Erfolg
Transistor


p.s. anschliessend regelmässge kontrolle nicht vergessen!

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 10:17
von fredykeks
Guten morgen Leute,

ich melde mich da auch zum Thema Korrosionsbehandlung:
Wir mussten uns in der Firma wo ich arbeite damit beschäftigen. (Diverse Tests mit den unterschiedlichsten Mittel durchgeführt)
Daher würden in diesem Fall für mich nur wenige Produkte zur Konservierung in Frage kommen.
So grob Kategorisiert hast du zwei Rost-Fälle:

1- Oberflächenkorrosion
2- Korrosion bei Übereinandergelegten Blechen


1- Oberflächenkorrosion
Hier kann ich leider wenig beitragen. Ist aber wie ich denke auch der einfachere fall.

2- Rost bei Übereinandergelegten Blechen

Hier ist es wichtig dass du ein wirksames Korrosionsschutzmittel in den Spalt bringst.
Für mich würde sich da (anstatt Owatrol) das Penetrant LT von Dinitrol anbieten.
Dieses einen Tag einwirken lassen überschüssiges Penetrant entfernen/abwischen und mit Dinitrol 3641A die Blechkanten versiegeln.
Das 3641A Bleibt in der Konsistenz etwas fester. So das ich davon ausgehe das sich der Teppich nicht von unten vollsaugt.



Warum ich hier das Owatrol nicht verwenden würde kann ich mit einem Test von Oltimer Market begründen.
Es wurden 27 Holraumschutzmittel über etliche Jahre an einem nachgebildeten Einstiegsholm getestet.
Da nahm Owatrol den siebzehnten Platz ein.


Wenn jemanden dieser Test interessiert der findet ihn auf folgender Seite unten unter Dokumente.
https://www.oldtimer-markt.de/rostschutztest

Grüße Fred

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 11:09
von Red_9
Danke für den Link / die Empfehlung Fred!

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 18:05
von Brummer
Vielen Dank erstmal.

Jetzt habe ich eine Verständnisfrage. Ihr redet davon den Rost mit Korusionschutzmittel zu behandeln. Wenn ich aber den Rostumwandler (Konsistenz wie Wasser vorausgesetzt) mit einem Pinsel bis unter das übereinanderlegte Blech bekomme wird der Rost ja umgewandelt. Danach muss ich es ja erst schützen oder ?

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 19:25
von OldsCool
Ja, erst Rost passivieren ("umwandeln"), dann Schutzlack drauf.

Gruß Steffen

Re: Rost unter dem Beifahrersitz

BeitragVerfasst: 21.03.2020 19:55
von der_Thomas
Hallo,

wann auch immer man da sowieso dran ist, sollte man auch die sechs großen Hohlraumstopfen entfernen!
Sie befinden sich unter den Bitumenmatten. Man kann sie vom Unterboden aus mit einem Hammerstiel nach oben durchdrücken.
Am besten, man baut von oben vorher die weißen Trittschutzabdeckungen oberhalb der Kabelstränge aus. Einige der Stopfen liegen nämlich darunter. Nicht, dass die sonst beim nach oben Drücken der Stopfen kaputt gehen, wenn sich ein Stopfen darunter plötzlich löst.

Aus folgendem Grund sollte man die Stopfen prüfen:
https://www.z3-roadster-forum.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=33726&start=123

Vorgehensweise:
Bitumenmatte im betroffenen Bereich erhitzen und mit Spachtel abkratzen.
Rost mechanisch entfernen, am besten mit einer Vliesreinigungsscheibe.
Hier beispielhafte Links:
https://www.korrosionsschutz-depot.de/karosserie/schleifen-und-trennen/schleifscheiben-und-fraeser/csd-scheibe-lila-100-x-15-mm
https://www.korrosionsschutz-depot.de/karosserie/schleifen-und-trennen/schleifscheiben-und-fraeser/spanndorn

Anschließend schlecht erreichbare Ecken mit Schleifpapier von Hand bearbeiten.
Dann alles mit Silikonentferner Tiptop reinigen.
Nun Rostumwandler, ich benutze diesen hier, weil einfache Handhabung und kein Nachspülen notwendig. Ist aber eine Glaubensfrage....
https://www.korrosionsschutz-depot.de/rostschutz-und-lacke/roststopper/kovermi-rostkonverter/kovermi-rostkonverter-250ml

Anschließend grundieren (vor allem auch die Kanten erwischen), danach Mike Sander Hohlraumfett im Randbereich auftragen und neue (!) Stopfen von oben in die Löcher drücken.
20190109_124848.jpg
Grundiert und Hohlraumfett

Da es auch unten (am Unterboden) gerne um die Stopfen rostet, sollte das simultan zur genannten Vorgehensweise geprüft und behoben werden.
Bevor ich alles zusammengebaut hatte, habe ich noch sämtliche überlappende Falze mit einer Spritze + Kanüle mit Owatrol Öl geflutet.

Viele Grüße und viel Glück, dass es bei dir um die Stopfen nicht so sehr rostet,
Thomas